Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt
Marien-Hospital Erwitte
Hospital zum Hl. Geist Geseke
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Neues zu Wirbelsäule und Rückenschmerz
15. Orthopädie Forum mit erfolgreicher Resonanz

Zum 15. Mal veranstaltete die Fachklinik für Orthopädie Erwitte das Orthopädie Forum Lippstadt, eine Fortbildungsveranstaltung für orthopädisch interessierte Ärztinnen und Ärzte und medizinisches Fachpersonal der Region. Wie bereits im letzten Jahr fand der Kongress im Quality Hotel Lippstadt statt.

Thema des diesjährigen Orthopädie Forums waren die Wirbelsäule und die Behandlung von Rückenschmerzen. Hierzu wurde ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Verfahren von Referenten aus der Orthopädie Erwitte und externen Gast-Referenten dargestellt.

Zunächst erläuterte Dr. Henning Bovenschulte, Chefarzt der Abteilung für Diagnostische Radiologie am Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt, die erforderlichen Bildgebungsverfahren zur Diagnostik von Rückenschmerzen und Wirbelsäulenproblemen. Hierbei ging er insbesondere auf die Frage ein, wann eine Kernspintomographie erforderlich ist und welche Erkenntnisse man daraus gewinnen kann.

Ein besonderes Highlight war das Gast-Referat von Dr. Axel Hempfing, Chefarzt am Deutschen Skoliosezentrum der Werner Wicker Kliniken Bad Wildungen. Die Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) ist eine schwere Erkrankung, die häufig im Wachstum auftritt und eine besondere Betreuung der jugendlichen Patienten erfordert. Dr. Hempfing beleuchtete alle therapeutischen Möglichkeiten dieser Erkrankung von der speziellen Physiotherapie über Korsettbehandlung bis hin zu schweren operativen Eingriffen zur Begradigung der Wirbelsäule. Das deutsche Skoliosezentrum in Bad Wildungen ist seit Jahrzehnten auf die Behandlung dieser Erkrankung spezialisiert.

Dr. Marat Kanevski, leitender Oberarzt der orthopädischen Abteilung am Marien-Hospital Erwitte referierte über die Probleme der Osteoporose und osteoporotischer Wirbelfrakturen. Durch neuartige Verfahren wie z.B. die Kyphoplastie können die betroffenen Wirbelkörper durch einen kleinen Eingriff stabilisiert und damit die heftigen Schmerzen, die mit einem solchen Wirbelbruch einhergehen, erheblich gelindert werden. Dr. Kanevski hob insbesondere die Bedeutung einer nachfolgenden Osteoporosebehandlung hervor.

Dr. Peter Vomhof, Neurochirurg und Wirbelsäulenspezialist in der Orthopädie Erwitte informierte über die Behandlung von Bandscheibenvorfällen und verwandten Problemen der Wirbelsäule. Er führte aus, dass Rücken- oder Ischiasschmerz häufig, aber nicht immer von der Bandscheibe hervorgerufen werden und auch nicht immer einer operativen Behandlung bedürfen. Bei anderweitig nicht beherrschbaren Schmerzen oder bei Lähmungen ist aber eine Operation unabdingbar und kann dann an entsprechenden Zentren in minimal-invasiver Weise erfolgen.

Dr. Johannes Lang, ebenfalls Neurochirurg und Wirbelsäulenspezialist im Erwitter Hospital, referierte über das Thema der Gelenkerkrankungen an der Wirbelsäule. Insbesondere die arthrotischen Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke, die sogenannte Spondylarthrose führt häufig zu langanhaltenden und quälenden Rückenschmerzen. Sie können durch gezielte Injektionstherapien unter Bildwandler oder CT häufig nachhaltig behandelt werden. In ausgeprägten Fällen ist aber auch eine Ruhigstellung der betroffenen Segmente erforderlich. Dr. Lang ging auch insbesondere auf Veränderungen des sogenannten Iliosakralgelenkes ein, die häufig im Zusammenhang mit Wirbelsäulenbeschwerden auftreten.

Oliver Wischer, Physiotherapeut und Leiter der therapeutischen Abteilung des Dreifaltigkeits-Hospitals Lippstadt und Marien-Hospitals Erwitte rundete schließlich das Programm mit einem mitreißenden Vortrag zu den Möglichkeiten der Physiotherapie vor und nach Wirbelsäulenoperationen ab. Er betonte, dass insbesondere aktive Maßnahmen und die Orientierung an den Alltagsanforderungen der Patienten die wesentlichen Prinzipien für entsprechende Behandlungen sind und zeigte auf, welche Möglichkeiten im Rahmen von stationären Rehabilitationsmaßnahmen, Anschlussprogrammen und durch ambulante Physiotherapie bestehen.

Das Thema Wirbelsäule ist für die Orthopädie Erwitte eines der Hauptarbeitsgebiete. Die Abteilung wurde 2009 vom Dreifaltigkeits-Hospital an das Marien-Hospital Erwitte als Fachklinik ausgelagert. Sie ist als Wirbelsäulenzentrum (Wirbelsäuleneinrichtung der DWG) zertifiziert und führt pro Jahr über 200 Wirbelsäulenoperationen, aber auch nicht-operative Behandlungen an der Wirbelsäule durch.

Am 15. Orthopädie Forum Lippstadt nahmen über 50 Ärztinnen und Ärzte und Wirbelsäulenspezialisten aus einem weiten Umfeld teil und waren mit Qualität und Verlauf der Fortbildungsveranstaltung hochzufrieden. Die Veranstaltung unterstrich einmal mehr die Bedeutung der Orthopädie Erwitte als überregionales Zentrum für Erkrankungen des Bewegungsapparates.