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ph-Metrie & Manometrie


ph-Metrie

Eine saure, in einer Magenspiegelung nachgewiesene Refluxkrankheit (s. Refluxkrankheit) braucht nicht weiter mittels einer 24-stündigen Säuremessung der Speiseröhre überprüft oder nachgewiesen zu werden. Personen, die klassische Symptome einer Refluxkrankheit aufweisen (z.B. Sodbrennen), bei denen jedoch die Magenspiegelung einen unauffälligen Befund zeigte, sollten mittels Langzeit-ph-Metrie weiter untersucht werden.

Hintergrund für diese Untersuchung ist, dass nicht alle Personen mit einer (sauren) Refluxkrankheit eine entzündete (also in der Magenspiegelung sichtbare) Speiseröhre aufweisen. An dieser Stelle kann die Säuremessung den stattfindenden, belastenden Säurereflux nachweisen, so dass eine entsprechende weitere Therapie (entweder medikamentös mit PPI oder gar operativ) erfolgen kann.

Zusätzlich zur Messung der Säurebelastung der Speiseröhre (über den ph-Wert) kann mithilfe dieser Untersuchung auch ein nicht-saurer Reflux nachgewiesen werden. Diese Informationen sind für Sie und uns sehr wichtig, da auch nicht-saure Refluxe ähnliche Beschwerden verursachen wie die (klassischen) sauren Refluxe. Die Therapie unterscheidet sich jedoch in medikamentöser Hinsicht (eine Säurehemmung dürfte hier in der Regel nicht helfen); eine belastende nicht-saure Refluxkrankheit kann jedoch ebenso zu einer Operation Anlass sein (bei Vorliegen eines Zwerchfellbruchs).
 



HR-Manometrie

Diagnosen wie »Achalasie« oder »distaler Ösophagusspasmus« sind weitgehend unbekannt. Sie beschreiben eine Beweglichkeitsstörung der Speiseröhre. Die Speiseröhre besteht aus drei Schichten, wobei die innere Schicht – die Schleimhaut – im Rahmen einer Magenspiegelung gesehen und begutachtet werden kann, zudem können hieraus Gewebeproben entnommen werden. Die Funktion der äußeren Muskelschicht kann hingegen durch eine Magenspiegelung nicht ausreichend beurteilt werden. Um die Funktion dieser Schicht darzustellen, steht die hochauflösende (highresolution = HR) Manometrie zur Verfügung.

Schluckstörungen sind ein Symptom, mit dem wir als Ärzte häufig konfrontiert werden. Sofern die herkömmliche Diagnostik (z.B. mittels Magenspiegelung, Ultraschall, Röntgen oder beim HNO-Arzt, Neurologen, Logopäden etc.) hierfür keine Ursache liefern kann, sollte eine weiterführende Abklärung mittels der HR-Manometrie erfolgen.
 



Untersuchungsablauf

Entgegen allen anderen endoskopischen Untersuchungen kann eine HR-Manometrie nicht in Sedierung durchgeführt werden, da die Patienten zur Beurteilung aktiv Wasser schlucken müssen.

Die Dauer der Untersuchung beträgt etwa zehn bis 15 Minuten. Wie bei der ph-Metrie wird auch hier nach Betäubung der Nasenschleimhaut die Untersuchungssonde bis in den Magen »geschluckt« bzw. vorgeschoben. Bei liegender Sonde erfolgen dann zehn Schluckakte mit Wasser; um die Verlässlichkeit der gemessenen Daten zu gewährleisten, muss zwischen den Schluckakten 30 Sekunden abgewartet werden.

Die Auswertung erfolgt in der Regel bis zum nächsten Werktag, wobei im Rahmen der Untersuchung häufig eine erste »Blickdiagnose« gestellt werden kann.

Sofern der erste Eindruck zutreffend war und eine Beweglichkeitsstörung entweder der Speiseröhre oder des Schließmuskels (Übergang zwischen Speiseröhre und Magen) vorliegt, werden die weiteren therapeutischen Möglichkeiten mit Ihnen besprochen.