Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt
Marien-Hospital Erwitte
Hospital zum Hl. Geist Geseke

Rund um die Uhr intensiv versorgt


Patienten auf der Intensivstation befinden sich in einer besonderen Ausnahmesituation. Aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands bedürfen sie einer sorgfältigen und kontinuierlichen Überwachung und Behandlung, die sich von anderen Stationen vor allem durch die Vielzahl der medizinischen Geräte und Monitore unterscheidet. Für die Betreuung unserer Patienten steht uns eine modern ausgestattete interdisziplinäre Intensivstation mit 14 Betten zur Verfügung (davon vier als Intermediate Care Betten), auf der jährlich über 1600 Patienten überwacht und betreut werden. Unsere Patienten werden auf der Intensivstation von den Ärzten der Anästhesieabteilung in Zusammenarbeit mit den Fachärzten der anderen Disziplinen wie Innere Medizin, Chirurgie, Nephrologie u.a. behandelt. Das Ärzte- und Pflegeteam auf unserer Intensivstation ist hochqualifiziert und verfügt über spezielle Zusatzausbildungen und langjährige Erfahrung.
 


Im Folgenden haben wir einige Hinweise und Informationen für Angehörige und Besucher aufgelistet, um Unsicherheiten vorzubeugen:


Der Überwachungsmonitor
Zur ständigen Beobachtung des Herzrhythmus‘ wird jeder Patient an einen Überwachungsmonitor angeschlossen. Fortwährend werden Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck und Temperatur gemessen.

Die Alarme
Nahezu alle Geräte reagieren mit akustischen oder optischen Signalen auf kleinste Veränderungen. Diese Signale bedeuten meist keine akute Gefahr. Bereits durch natürliche Bewegungen des Patienten können diese Alarme ausgelöst werden. Sie sollen helfen, die Aufmerksamkeit der Pflegepersonen auf besondere Situationsveränderungen zu richten und helfen, im Ernstfall rechtzeitig zu handeln.

Die künstliche Ernährung
Einige Schwerkranke können oder dürfen nicht essen. Daher wird die Ernährung einmal durch Infusionslösungen gesichert, die über einen Katheter in die Venen gegeben werden. Wenn Magen, Darm und Verdauungsfunktion erhalten sind, kann aber auch über eine dünne Sonde, die im Magen oder Darm liegt, flüssige Nährlösung verabreicht werden.

Die Infusionspumpe
Unsere Patienten auf der Intensivstation können zunächst häufig nicht essen und trinken. Mit Hilfe einer Infusionspumpe werden nahrungsergänzende Infusionslösungen sowie Medikamente entsprechend des individuellen Bedarfs des Patienten exakt dosiert und über eine Infusionsleitung direkt in das Blut geleitet.


Die Beatmung
Bei schwerkranken Patienten kommt es häufig vor, dass sie selbst nicht mehr ausreichend atmen können und daher über ein Beatmungsgerät künstlich beatmet werden müssen. Das Beatmungsgerät wird über einen Schlauch, eingeführt durch Mund oder Nase, mit dem Patienten verbunden.
Dieser Zustand wirkt auf viele Patienten beunruhigend, so dass Medikamente, die für Beruhigung sorgen, verabreicht werden müssen. Sprechen Sie trotzdem mit Ihrem Angehörigen, Ihre vertraute Stimme wird ihm gut tun. Bitte stellen Sie ihm jedoch möglichst nur Fragen, die er aufgrund seiner eingeschränkten Äußerungsmöglichkeit mit »Ja« oder »Nein« beantworten kann. Gerne stellen wir Ihnen auch Schreib-, Buchstaben- und Symboltafeln zur Verfügung.

Berührung trotz Kabeln und Schläuchen
Vor allem sollten Sie Kabel und Schläuche nicht davon abhalten, Ihren Angehörigen zu berühren. Körperliche Nähe ist wichtig, auch oder gerade auf der Intensivstation. Unsere Mitarbeiter werden Sie über spezielle Besonderheiten informieren. Bitte denken Sie aber daran, dass Speisen und Getränke nur nach Absprache mit dem Personal verabreicht werden dürfen!

Weitere Fragen
Die Patienten haben oftmals eine erhöhte Körpertemperatur und sind daher nicht zugedeckt. So kann u.U. ein schneller, ungehinderter Zugang zu den Kathetern und Schläuchen gewährleistet werden. Alle wachen Patienten fragen wir regelmäßig, ob sie Schmerzen haben und lassen ihnen dann eine geeignete Schmerztherapie zukommen. Auch indirekte Anzeichen von Schmerzen können wir wahrnehmen und so dem bewusstlosen Patienten genügend Schmerzmittel verabreichen. Aufgrund bestimmter Verletzungen (z.B. Kopfverletzungen, längere Bewusstlosigkeit) oder durch Medikamente können sich manche Patienten schwer zurecht finden und sind sehr unruhig. In Ausnahmefällen ist es daher nötig, zeitweise die Hände zu fixieren, da sie sonst lebenswichtige Beatmungsschläuche oder Infusionsleitungen entfernen könnten.
 



Ihr Besuch auf der Intensivstation
Die Familie sowie nahe stehende Personen sind herzlich willkommen, sofern der Patient dies wünscht. Vor dem Betreten der Intensivstation melden Sie sich bitte am Eingang der Station an. Die aufwendige Patientenversorgung oder die Visite kann eine Wartezeit bedingen, für die wir um Verständnis bitten. Für diese Wartezeiten haben wir vor der Intensivstation einen ruhigen Bereich für Sie geschaffen. Zum Schutz Ihrer Angehörigen möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie sich beim Betreten der Intensivstation die Hände desinfizieren. Entsprechende Spender finden Sie im Eingangsbereich und in den Patientenzimmern.

Unsere Besuchszeiten sind täglich von 10.00 - 12.00 Uhr und 15.30 - 19.00 Uhr.
(Abweichungen coronabedingt möglich)

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Ausnahmen von diesen Zeiten nur nach Rücksprache möglich sind. Um eine Überbelastung unserer Patienten zu vermeiden, halten Sie Ihre Besuche bitte kurz, kommen Sie dafür regelmäßig. Sprechen Sie sich innerhalb der Familie so ab, dass nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig zu Besuch sind. Den Zutritt von Kindern auf die Intensivstation würden wir gerne mit Ihnen unter Berücksichtigung der Patientensituation und der Reife des Kindes individuell klären. Generell haben Kinder unter zehn Jahren keinen Zutritt.

Aufgrund des vertraulichen Umgangs mit Patientendaten bitten wir Sie, sich innerhalb der Familie und des Freundeskreises auf einen Ansprechpartner zu einigen, mit dem unsere Mitarbeiter Informationen über den Patienten austauschen. Dieser sollte nach Möglichkeit die Aufgabe übernehmen, die weiteren Angehörigen und Freunde zu informieren.

Der Kontakt mit vertrauten Personen ist für Intensivpatienten sehr wichtig. Versuchen Sie, im Gespräch möglichst ruhig und zuversichtlich zu wirken. Erzählen Sie von Ereignissen aus dem Alltag und persönlichen Umfeld, um Orientierung und Sicherheit zu vermitteln. Auch wenn der Patient nicht selbst sprechen kann oder schläft, können Sie ruhig seine Hand halten und ihm zeigen, dass jemand für ihn da ist. Haben Sie keine Angst, Ihren Angehörigen zu berühren. Zum Schutz der Patienten und auch aus Diskretionsgründen bitten wir Sie, sich nur am Patientenbett aufzuhalten und nicht herumzuwandern.
 



Persönliche Sachen
Damit wir die Betreuung persönlicher und einfühlsamer gestalten können, sind Informationen über Lebensgewohnheiten und Vorlieben Ihres Angehörigen sehr wichtig für uns. Leider bleibt für persönliche Gegenstände nicht viel Platz. Wir wissen aber auch, dass einige vertraute Dinge aus der häuslichen Umgebung dem Patienten ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Nach Absprache können Sie persönliche Sachen wie Pflegeartikel, Fotos oder Musik mitbringen (u.a. auch Brille, Zahnprothese oder Hörgeräte). Wäsche wird während des Aufenthaltes auf der Intensivstation nicht benötigt. Aus hygienischen Gründen sollten keine Blumen verschenkt werden.

Sprechen Sie mit uns!
Der Umgang mit einem schwerkranken Angehörigen ist eine sehr belastende Situation. Die anhaltenden Sorgen, die Unsicherheit und Verzweiflung können zu Überforderung und Erschöpfung führen. Nehmen Sie Ihre Ängste an und sprechen Sie sie aus! Oft ist es hilfreich, sich jemandem anzuvertrauen, der nicht zum engeren Familienkreis gehört und gefühlsmäßig nicht so eingebunden ist. Sollte Ihnen in Ihrem Umkreis kein Ansprechpartner geeignet erscheinen, bitten Sie den Arzt, das Pflegepersonal oder einen Seelsorger um ein Gespräch. Darüber hinaus haben wir eine psychologische Beratung hier im Haus. Bedenken Sie, dass der Krankheitsverlauf länger dauern kann – teilen Sie sich Ihre Kräfte ein.
 


Petra Schidlowski

Intensivstation | Leitung

Fachgesundheits- und
-krankenpflegerin
Intensivpflege und Anästhesie

Daniel König

Intensivstation | stellv. Leitung

Fachgesundheits- und
-krankenpfleger
Intensivpflege und Anästhesie