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100 Tage Chefarzt der Geriatrie
Dr. Torben Jüres über erste Erfahrungen in seiner neuen Wirkungsstätte sowie Visionen und Ziele zur Weiterentwicklung seiner Abteilung

Am 1. Oktober 2021 hat Dr. Torben Jüres die Nachfolge von Dr. Norbert Schlicht als Chefarzt der Abteilung für Geriatrie am Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt angetreten. Nach nunmehr rund 100 Tagen im Dienst zieht der Mediziner erste Bilanz und berichtet über Rück-, Ein- und Ausblicke:

Rückblick

Der 57-Jährige folgt auf Dr. Norbert Schlicht, der die Abteilung zwölf Jahre als Chefarzt leitete und in den wohlverdienten Ruhestand überging. Dr. Jüres wuchs 30 Kilometer südlich von Hamburg in Winsen an der Luhe auf, studierte in der nahegelegenen Hansestadt Humanmedizin und promovierte mit Auszeichnung (magna cum laude). Nach beruflichen Stationen in Offenbach am Main, Nienburg, Stolzenau, Achim und Alsfeld blickt der Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie, Gastroenterologie und Palliativmedizin auf eine mittlerweile zwei Jahrzehnte umfassende Erfahrung als Chefarzt internistischer und geriatrischer Kliniken zurück, von der er für seine neue Herausforderung in Lippstadt profitieren möchte.

Einblick

»Ich wurde von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich aufgenommen und konnte mich schnell in meiner neuen Aufgabe einfinden«, betont Dr. Jüres. Die Beweggründe für seinen Wechsel erklärt der verheiratete Vater von vier Kindern mit einem gut bestellten Feld, das er in Lippstadt vorgefunden hat: »Die geriatrische Fachabteilung am Dreifaltigkeits-Hospital wurde bereits 1986 gegründet und ist damit eine der ältesten in ganz Deutschland. Das Haus verfügt über ein exzellentes Team, das vom Ärzte- über das Pflegepersonal bis hin zum Therapieteam, bestehend aus Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Sozialdienst und Psychotherapie, rundum auf dem Gebiet der Altersmedizin bestens ausgebildet ist, wodurch das umfangreiche Leistungsspektrum aus Akutgeriatrie, Tagesklinik und geriatrischer frührehabilitativer Komplexbehandlung sichergestellt werden kann.« 

Auch der beachtenswerte Radius an zuweisenden Hausärzten und anderen Krankenhäusern spreche für den guten Ruf der heimischen Geriatrie: »Die inner- und außerklinische Zusammenarbeit mit allen an der Behandlung unserer Patienten Beteiligten ist mir sehr wichtig, daher habe ich auch schon – im Rahmen der coronabedingten Möglichkeiten – persönlichen Kontakt zu vielen niedergelassenen Kollegen und zum Ev. Krankenhaus aufgenommen, um die gute Kooperation zu stärken und zu verdeutlichen, dass ich jederzeit Ansprechpartner rund um die Belange der geriatrischen Patienten sein möchte – Kommunikation ist für mich das A & O!«

Ausblick

Doch neben dem vielversprechenden Ist-Zustand sind es natürlich auch eigene Visionen und Ziele, die Dr. Jüres zum Ortswechsel veranlassten, wie er unterstreicht: »Mit dem Neubau am Soesttor wird die Geriatrie ein ganz neues Erscheinungsbild erhalten. Unsere Patienten verbringen krankheitsbedingt eine längere Zeit bei uns, daher möchten wir ein ansprechendes Ambiente schaffen, das neben komfortablen Ein- und Zweibettzimmern auch Gruppenräume für gemeinsame Mahlzeiten und therapeutische Aktivitäten, Lounges zum Verweilen und ein separates Aufnahmezimmer für Gespräche mit Angehörigen beinhaltet. Zudem werden Isolierzimmer mit Schleuse für infektiöse Patienten, ein eigener Überwachungsraum mit Monitor und alle Therapieräume integriert, um die Wege für Patienten und Mitarbeiter so kurz wie möglich zu halten.« 

Die neue Wirkungsstätte des Teams der Altersmedizin wird dann über mehr als 50 Betten verfügen, die sich dann wieder zentral im Dreifaltigkeits-Hospital in Lippstadt befinden. Aufgrund diverser Baumaßnahmen im Haus wurde der Großteil der geriatrischen Betten vorübergehend ins Geseker Krankenhaus verlegt – auch dort begleitete Dr. Jüres bereits die Renovierung der Station. In Lippstadt verblieben rund ein Drittel der Betten sowie die Geriatrische Tagesklinik, deren Wichtigkeit Dr. Jüres nicht unerwähnt lassen möchte: »Die Tagesklinik ist eine wertvolle und sinnvolle Ergänzung unseres geriatrischen Zentrums. Viele Patienten benötigen eine engmaschige Betreuung, für die jedoch ein stationärer Krankenhausaufenthalt nicht mehr notwendig ist. Die Patienten werden von Zuhause abgeholt, erhalten hier tagsüber eine medizinische und pflegerische Betreuung und lernen durch gezielte therapeutische Anwendungen, mit ihrer Krankheit oder den dadurch verursachten Einschränkungen im Alltag Fuß zu fassen und ihre Eigenständigkeit wiederzuerlangen bzw. zu erhalten.«

Erklärtes Ziel von Dr. Jüres ist es, den ihm anvertrauten Patienten eine effektive Behandlung anbieten zu können, um den vorrangigen Wunsch nach der Rückkehr in die eigene Häuslichkeit zu erfüllen: »In der Geriatrie behandeln wir Menschen, die altersbedingt oft an mehreren Erkrankungen leiden. Wir müssen sehr gut mit den anderen Fachbereichen kommunizieren, damit wir gemeinsam die Genesung der Patienten vorantreiben. Betrachtet man das umfangreiche Leistungsspektrum unseres Hauses mit eigener Kardiologie, Gastroenterologie, Onkologie, Nephrologie inkl. Dialyse, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Radiologie mit CT und MRT etc. kann man aus geriatrischer Sicht von einer optimalen Versorgung aus einer Hand sprechen, die sonst nur von Häusern der Maximalversorgung abgedeckt wird. 

Die offene und enge Zusammenarbeit möchte ich auch mit den niedergelassenen Kollegen pflegen. Das führt nicht zuletzt dazu, dass die Patienten zufriedener sind, weil sie zu Recht das Gefühl haben, umfassend betreut zu werden. Wie schon gesagt, Kommunikation ist für mich das A & O – meine Tür ist für jeden immer offen, nicht nur sprichwörtlich, auch faktisch.«