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Fernüberwachung bei Herzinsuffizienz
Kardiologen im Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt implantieren erstmals einen drahtlosen Überwachungssensor zur ambulanten telemedizinischen Versorgung

Bundesweit leben laut Deutscher Herzstiftung rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Herzschwäche, im Fachjargon als Herzinsuffizienz bezeichnet. Bei den Betroffenen ist das Herz kaum noch in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. In manchen Fällen kann sich das Herz nicht mit ausreichend Blut füllen. In anderen Fällen wiederum reicht die Pumpkraft des Herzens nicht aus, um das Blut in die übrigen Körperbereiche zu befördern. Bei manchen Patienten liegen beide Probleme gleichzeitig vor. Eine Herzinsuffizienz kann sich auch kurzfristig rapide verschlechtern und damit akut lebensbedrohlich werden. Deshalb müssen Herzinsuffizienz-Patienten möglichst engmaschig überwacht werden.

Um diese Überwachung für den Patienten sicherer und komfortabler zu gestalten, hat das Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt als eines von nur wenigen Krankenhäusern in ganz Deutschland eine neue Behandlungsmethode eingeführt – durch Implanatation eines neuartigen Implantats, des so genannten CardioMEMS-Systems, ist es den Kardiologen möglich, eine bessere Überwachung von Patienten mit schwerer Herzschwäche zu gewährleisten. Bei dem Gerät handelt es sich um einen miniaturisierten, draht- und batterielosen Sensor, der mittels Katheter in die Pulmonalarterie implantiert wird und von dort aus den Pulmonalarteriendruck (PA-Druck) direkt misst und überträgt. Die Messung des PA-Drucks war bislang nur per Herzkatheter in der Klinik möglich. Dr. Marc Schlößer und Dr. Elmar Offers, Chefärzte der Kardiologie, sehen daher vor allem die Vorteile für den Patienten: »Das neue System wird minimal-invasiv und risikoarm implantiert, schon am nächsten Tag kann der Patient nach Hause entlassen werden. Von dort aus kann der Patient täglich bequem seinen PA-Druck messen und an eine sichere und für Dritte nicht zugängliche Internetseite senden.«

Durch die telemedizinische Überwachung kann der behandelnde Kardiologe jederzeit die Werte seines Patienten einsehen: »Häufig ist das erste spürbare Symptom für eine Verschlechterung der Herzleistung eine Gewichtszunahme durch Wasseransammlungen im Körper, weil sich das Blut in den Gefäßen staut«, erläutert Offers. »Mit dem Sensor können wir frühzeitig reagieren, die Wirkung von verordneten Medikamenten prüfen und diese gegebenenfalls anpassen, noch bevor es zu belastenden Komplikationen kommt.«