Individuelle Betreuung mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen
Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt etabliert palliativmedizinische Komplexbehandlung
Die hämatologisch-onkologische Fachabteilung des Dreifaltigkeits-Hospitals Lippstadt hat im laufenden Jahr ihr Leistungsspektrum um eine ganz besondere Behandlungsoption erweitert und erfolgreich etabliert. Weit fortgeschrittene chronische, aber auch lebensbegrenzende Erkrankungen bedürfen häufig einer besonders umfangreichen und anspruchsvollen Betreuung. Patienten mit einer solchen Krankheitsgeschichte werden für die sog. palliativmedizinische Komplexbehandlung ausgewählt.
Dieses erweiterte palliativmedizinische Angebot ergänzt die laufende, krankheitsspezifische ambulante oder stationäre Therapie im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen. »Da die krankheitsbedingten Umstände der Patienten zumeist komplex sind und neben der Behandlung schwerwiegende Symptome, wie z.B. starke Schmerzen oder seelische Krisen, auch eine spezialisierte pflegerische und psychologische Kompetenz erfordert, ist ein individuelles Vorgehen in der Versorgung der Patienten essentiell«, erläutert Dr. Claudia Steur, Palliativmedizinerin und Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin III, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin.
Dazu gehört auch als gleichwertiges Element die offene Kommunikation mit den schwer erkrankten oder sterbenden Patienten und deren Nahestehenden. Diese ganzheitliche Betreuung wird durch ein multiprofessionelles Team ermöglicht. Ihm gehören Ärzte, palliativmedizinisch ausgebildete Pflegekräfte, Psychoonkologinnen, Sozialarbeiterinnen, eine Physiotherapeutin mit palliativer Weiterbildung und Ergotherapeuten an. Bei Bedarf können weitere Berufsgruppen hinzugezogen werden, so z.B. die Kollegen der Ernährungsberatung, Seelsorger oder auch ein Ansprechpartner eines Hospizdienstes. Im Rahmen der ambulanten Behandlung in der onkologischen Praxis des am Krankenhaus ansässigen MVZ oder auch während eines stationären Aufenthaltes wird die Situation des für die palliativmedizinische Komplexbehandlung geeigneten Patienten genau erfasst. Darauf basierend wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der medizinische Probleme, psychische Belastungen, spirituelle Fragen und die häusliche Versorgungssituation umfasst – immer auch in Absprache mit und als Unterstützung für die Angehörigen.
Bei der Komplexbehandlung geht es nicht um Heilung, sondern um eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung des körperlichen und psychischen Zustandes schwer kranker Patienten. Das heißt, nicht die Lebensverlängerung steht im Vordergrund, sondern in der noch verbleibenden Zeit soll eine bestmögliche Lebensqualität erreicht werden – dies können wenige Tage, aber auch mehrere Jahre sein. Eine Voraussetzung für diese Behandlungsmaßnahme ist, dass immer ein Palliativmediziner vor Ort ist. So freut sich Dr. Steur besonders über Zuwachs in den eigenen Reihen: »In Kürze erweitern wir unser ärztliches Team um eine neue Oberärztin, die ebenfalls die Fachweiterbildung Palliativmedizin aufweisen kann!« Darüber hinaus verfügen mit Dr. Christoph Albert, Dr. Torben Jüres und Dr. Alexander J. Thüner drei weitere Chefärzte des Dreifaltigkeits-Hospitals über die entsprechende Zusatzbezeichnung, um bei Bedarf als Vertretung zu fungieren und somit eine ständige Betreuung der Patienten sicherzustellen. »Wir möchten unseren Patienten die beste medizinische, pflegerische und psychologische Hilfe auf höchstem Niveau, bei gleichzeitig optimaler lokaler und regionaler Betreuung vor Ort anbieten«, betont Dr. Steur.
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