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Herzinsuffizienz


Das Herz ist eines unserer lebenswichtigsten Organe, das täglich Höchstleistungen vollbringt. Durch seine regelrechte Funktion pumpt es minütlich ca. fünf Liter sauerstoffreiches Blut durch unseren Körper und gewährleistet so eine Funktion all unserer Organe. Bei körperlicher Anstrengung kann die Herzleistung auf bis zu zwölf bis 18 Liter pro Minute erhöht werden. Entwickelt das Herz aufgrund einer akuten oder chronischen Erkrankung eine Schwäche, spricht man von einer Herzinsuffizienz. Im Rahmen der Herzinsuffizienz pumpt das Herz eine zu geringe Menge Blut durch den Körper. Das Blut wird insgesamt schlechter durch unseren Körper transportiert und kann sich stauen. Dadurch können Wasseransammlungen in der Lunge, in den Beinen, aber auch in anderen Organen entstehen. Als Folge entsteht eine Leistungsminderung, Atemnot und allgemeine Symptome wie Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein.

Typische Beschwerden einer Herzschwäche / Herzinsuffizienz

  • Atemnot
  • geschwollene Beine
  • Gewichtszunahme
  • Leistungsminderung
  • allgemeines Unwohlsein
  • zunehmender Bauchumfang
  • Schwindel
  • Husten
  • vermehrtes nächtliches Wasserlassen
     


Ursachen der Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz kann sich ganz akut, aber auch langsam schleichend/chronisch entwickeln. Ursachen für eine akute Insuffizienz sind z.B. ein Herzinfarkt oder eine plötzlich auftretende Herzrhythmusstörung. Eine schleichende Herzinsuffizienz entwickelt sich z.B. im Falle einer Herzmuskelerkrankung. Auch Erkrankungen der Herzklappen führen zu einer Herzinsuffizienz.
 



Untersuchungen bei Herzinsuffizienz

Um eine Herzinsuffizienz aufzudecken und unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, werden bei Auftreten der genannten Symptome in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt, die alle in unserem Krankenhaus vorgehalten werden:

  • körperliche Untersuchung
  • Messung von Blutdruck und Puls
  • Blutanalysen
  • EKG und Belastungs-EKG
  • Ultraschall des Herzens
  • Röntgen des Brustkorbs
  • Herzkatheteruntersuchung
  • ggf. Kernspintomographie des Herzens (MRT)
     


Therapie der Herzinsuffizienz

Das Ziel der Herzinsuffizienztherapie liegt in der Steigerung der Pumpleistung des Herzens. Des Weiteren soll dem Herz seine Arbeit erleichtert werden. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie bildet die Grundlage jeglicher Herzinsuffizienztherapie. Hier werden verschiedene Medikamente eingesetzt. Neben Beta-Blockern (z.B. Metoprolol und Bisoprolol), ACE-Hemmern (z.B. Ramipril, Enalapril oder Lisinopril), Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Candesartan, Valsartan), Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Spironolacton, Eplerenon), Diuretika (z.B. Furosemid, Torasemid oder HCT) werden jetzt neuerdings auch Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (z.B. Sacubitril/Valsartan) zur Therapie eingesetzt.

Wichtig ist hier eine regelmäßige Einnahme der Medikamente und eine konsequente Dosissteigerung der jeweiligen Therapien bis in einen wirksamen Bereich nach Beginn der Medikation.

Andere Behandlungsmöglichkeiten
Neben der wichtigen medikamentösen Therapie stehen in speziellen Fällen der Herzinsuffizienz Sonderformen der Therapie zur Verfügung. Zu nennen ist hier besonders die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT), bei der durch ein spezielles Schrittmachersystem – ein sog. biventrikulärer Schrittmacher – die Herzleistung verbessert wird. Diese wird allerdings nur in bestimmten Konstellationen und bei nicht jedem Patienten eingesetzt. Zum Schutz vor Auftreten eines plötzlichen Herztodes, der bei herzinsuffizienten Patienten deutlich häufiger vorkommt, werden dem Patienten Defibrillatoren (ICDs) implantiert. In einigen Fällen kann auch die Behandlung von Herzrhythmusstörungen z.B. durch eine Verödungstherapie/Ablation notwendig sein. Auch die Therapie von Herzklappenerkrankungen durch Operationen oder Kathetereingriffe wird zur Herzinsuffizienztherapie eingesetzt.

Letztlich muss allerdings jede Therapie individuell an den Patienten angepasst werden.

Was kann ich als Patient tun?
Im Falle einer vorliegenden Herzinsuffizienz ist es wichtig, zunehmende Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern. Dazu sollte man sich täglich immer zum gleichen Zeitpunkt wiegen. Tritt dabei ein Anstieg des Körpergewichts um mehr als ein Kilogramm pro Tag auf, sollte dies beobachtet und bei zunehmendem Gewichtsanstieg ein Arzt aufgesucht werden. Gegebenenfalls kann auch eine Selbstanpassung der insbesondere entwässernden Medikamente (Diuretika) sinnvoll sein. Darüber hinaus sind auch bei der Herzinsuffizienz regelmäßige Bewegung und angepasste sportliche Betätigung (Herzsport) sehr wichtig.

Bei wem melde ich mich?
Im Falle von Symptomen der Herzinsuffizienz ist der Hausarzt erster Ansprechpartner. Sollte dieser die Symptomatik der Herzschwäche bestätigen, wird er eine entsprechende kardiologische Untersuchung veranlassen. Jederzeit ist insbesondere auch bei sich rasch entwickelnder Symptomatik eine Vorstellung in unserem Krankenhaus über die Notaufnahme möglich.